Aktiv und Passiv – Arbeitsblätter für die Sekundarstufe

Aktiv und Passiv im Deutschunterricht

Nina Bergmann

Veröffentlicht am 10.12.2025

Zuletzt atkualisiert am 10.12.2025

    Aktiv und Passiv gehören zu den zentralen grammatischen Themen des Deutschunterrichts. Die beiden Handlungsformen ermöglichen es, Perspektiven zu wechseln und Texte stilistisch zu variieren. Während das Aktiv den Handelnden betont, rückt das Passiv die Handlung selbst oder deren Ergebnis in den Vordergrund – eine wichtige Kompetenz für das Verfassen verschiedener Textsorten.

    Der Kohl-Verlag unterstützt Sie mit praxiserprobten Arbeitsblättern und systematischen Übungen dabei, Ihren Schülern Aktiv und Passiv verständlich zu vermitteln – von der ersten Einführung bis zur sicheren Anwendung in komplexen Sätzen.

    Lehrplanbezug: Warum Aktiv und Passiv im Unterricht?

    Aktiv und Passiv sind in den Bildungsstandards aller Bundesländer als grammatisches Kernthema verankert. Die Beherrschung beider Handlungsformen ist Voraussetzung für sprachliche Kompetenz und wird in verschiedenen Jahrgangsstufen systematisch aufgebaut.

    Kompetenzerwartungen nach Klassenstufen:

    Klasse 5-6: Erste Begegnung

    • Unterscheidung von Aktiv und Passiv in einfachen Sätzen
    • Erkennen der unterschiedlichen Perspektiven
    • Umformung einfacher Aktivsätze in Passivsätze und umgekehrt
    • Verständnis für die Bildung des Vorgangspassivs im Präsens und Präteritum

    Klasse 7-8: Systematische Vertiefung

    • Sichere Bildung des Passivs in allen Zeitformen
    • Unterscheidung von Vorgangspassiv und Zustandspassiv
    • Erkennen von Verben, die kein Passiv bilden können
    • Bewusster Einsatz von Aktiv und Passiv je nach Textsorte
    • Umgang mit Passiversatzformen

    Klasse 9-10: Anwendung und Stilistik

    • Stilistische Funktion von Aktiv und Passiv in verschiedenen Textsorten
    • Analyse von Passivkonstruktionen in Sachtexten
    • Bewusster Wechsel zwischen Aktiv und Passiv zur Textgestaltung
    • Erkennen von Agensunterdrückung und ihrer kommunikativen Funktion

    Warum ist das Thema wichtig?

    Aktiv und Passiv zu beherrschen bedeutet:

    • Texte präziser und stilistisch angemessener zu formulieren
    • Verschiedene Perspektiven auf Vorgänge ausdrücken zu können
    • Sachtexte, wissenschaftliche Texte und Berichte korrekt zu verfassen
    • Sprachliche Feinheiten zu verstehen und selbst anzuwenden

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    Was ist das Aktiv?

    Das Aktiv ist die Handlungsform, bei der das Subjekt des Satzes die Handlung aktiv ausführt. Der Fokus liegt auf dem Handelnden – also darauf, wer etwas tut.

    Grundstruktur im Aktiv: Subjekt (Wer?) + Prädikat (Was tut?) + Objekt (Wen/Was?)

    Beispiele:

    • Der Schüler schreibt einen Aufsatz.
    • Die Lehrerin erklärt die Grammatik.
    • Der Mechaniker repariert das Auto.

    Im Aktiv steht der Handelnde im Vordergrund. Diese Form wird bevorzugt verwendet, wenn es wichtig ist zu betonen, wer etwas getan hat.

    Wann verwendet man Aktiv?

    Das Aktiv ist die Standardform der deutschen Sprache und wird verwendet, wenn:

    • Der Handelnde bekannt und wichtig ist
    • Die Verantwortung für eine Handlung betont werden soll
    • Texte lebendig und direkt wirken sollen
    • In Erzähltexten und persönlichen Berichten

    Was ist das Passiv?

    Das Passiv ist die Handlungsform, bei der das Subjekt des Satzes die Handlung erleidet oder von ihr betroffen ist. Der Fokus liegt auf der Handlung selbst oder ihrem Ergebnis – nicht darauf, wer sie ausführt.

    Grundstruktur im Passiv: Subjekt (Was wird getan?) + Form von „werden“ + Partizip II

    Beispiele:

    • Ein Aufsatz wird geschrieben.
    • Die Grammatik wird erklärt.
    • Das Auto wird repariert.

    Im Passiv rückt die Handlung in den Vordergrund. Der Handelnde (das Agens) kann weggelassen werden, wenn er unbekannt, unwichtig oder allgemein bekannt ist.

    Wann verwendet man Passiv?

    Das Passiv wird bevorzugt verwendet, wenn:

    • Der Handelnde unbekannt ist („Das Fahrrad wurde gestohlen.“)
    • Der Handelnde unwichtig ist („Der Patient wird operiert.“)
    • Der Handelnde bewusst verschwiegen werden soll („Fehler wurden gemacht.“)
    • In Sachtexten, wissenschaftlichen Texten und Anleitungen
    • In Beschreibungen von Vorgängen und Prozessen

    Vorgangspassiv und Zustandspassiv

    Es gibt zwei Arten des Passivs im Deutschen:

    Vorgangspassiv (werden-Passiv)

    Das Vorgangspassiv beschreibt einen Vorgang oder eine Handlung und wird mit einer Form von „werden“ und dem Partizip II gebildet.

    Bildung: werden + Partizip II

    Beispiele:

    • Präsens: Das Haus wird gebaut.
    • Präteritum: Das Haus wurde gebaut.
    • Perfekt: Das Haus ist gebaut worden.
    • Plusquamperfekt: Das Haus war gebaut worden.
    • Futur I: Das Haus wird gebaut werden.

    Zustandspassiv (sein-Passiv)

    Das Zustandspassiv beschreibt einen Zustand oder das Ergebnis einer abgeschlossenen Handlung und wird mit einer Form von „sein“ und dem Partizip II gebildet.

    Bildung: sein + Partizip II

    Beispiele:

    • Präsens: Das Haus ist gebaut.
    • Präteritum: Das Haus war gebaut.
    • Perfekt: Das Haus ist gebaut gewesen.
    • Plusquamperfekt: Das Haus war gebaut gewesen.

    Unterschied:

    • Vorgangspassiv: „Die Tür wird geschlossen.“ (Jemand schließt gerade die Tür – Vorgang)
    • Zustandspassiv: „Die Tür ist geschlossen.“ (Die Tür ist zu – Zustand)

    Bildung des Passivs in allen Zeitformen

    ZeitformAktivVorgangspassivZustandspassiv
    PräsensDer Mechaniker repariert das Auto.Das Auto wird repariert.Das Auto ist repariert.
    PräteritumDer Mechaniker reparierte das Auto.Das Auto wurde repariert.Das Auto war repariert.
    PerfektDer Mechaniker hat das Auto repariert.Das Auto ist repariert worden.Das Auto ist repariert gewesen.
    PlusquamperfektDer Mechaniker hatte das Auto repariert.Das Auto war repariert worden.Das Auto war repariert gewesen.
    Futur IDer Mechaniker wird das Auto reparieren.Das Auto wird repariert werden.Das Auto wird repariert sein.
    Futur IIDer Mechaniker wird das Auto repariert haben.Das Auto wird repariert worden sein.Das Auto wird repariert gewesen sein.

    Umwandlung von Aktiv in Passiv

    Die Umwandlung von Aktiv in Passiv folgt klaren Regeln:

    Schritt 1: Das Akkusativobjekt des Aktivsatzes wird zum Subjekt des Passivsatzes.

    • Aktiv: Der Lehrer korrigiert die Tests.
    • Passiv: Die Tests werden korrigiert.

    Schritt 2: Das Verb wird in eine Passivform umgewandelt (werden + Partizip II).

    • Aktiv: korrigiert
    • Passiv: werden korrigiert

    Schritt 3: Das Subjekt des Aktivsatzes wird zum Agens (fakultativ mit „von“ + Dativ).

    • Passiv mit Agens: Die Tests werden vom Lehrer korrigiert.
    • Passiv ohne Agens: Die Tests werden korrigiert.

    Wichtig: Nur transitive Verben (Verben mit Akkusativobjekt) können ein Passiv bilden.

    Verben, die kein Passiv bilden können

    Nicht alle Verben können ins Passiv gesetzt werden. Folgende Verbgruppen bilden kein Passiv:

    1. Verben ohne Akkusativobjekt (intransitive Verben)

    • Verben, deren Perfekt mit „sein“ gebildet wird:
      • gehen, laufen, fahren, fliegen, sterben, wachsen
      • Beispiel: „Ich bin geflogen.“ → Kein Passiv möglich

    2. Reflexive Verben

    • sich freuen, sich beeilen, sich erinnern, sich irren
    • Beispiel: „Ich habe mich gefreut.“ → Kein Passiv möglich

    3. Bestimmte transitive Verben

    • haben: „Ich habe ein Auto.“ → Kein Passiv möglich
    • kennen: „Ich kenne ihn.“ → Kein Passiv möglich
    • wissen: „Ich weiß die Antwort.“ → Kein Passiv möglich
    • bekommen, erhalten, kriegen: „Ich bekomme ein Geschenk.“ → Kein Passiv möglich
    • es gibt: „Es gibt viele Möglichkeiten.“ → Kein Passiv möglich

    4. Verben der Zustandsänderung mit „sein“

    • werden, bleiben, sein
    • Beispiel: „Er wird Arzt.“ → Kein Passiv möglich

    Stilistische Funktionen von Aktiv und Passiv

    Die Wahl zwischen Aktiv und Passiv ist nicht nur eine grammatische, sondern auch eine stilistische Entscheidung:

    Aktiv wirkt:

    • Direkt und lebendig
    • Persönlich und handlungsorientiert
    • Klar und eindeutig

    → Ideal für Erzählungen, Berichte, persönliche Texte

    Passiv wirkt:

    • Objektiv und sachlich
    • Neutral und unpersönlich
    • Fokussiert auf den Vorgang

    → Ideal für wissenschaftliche Texte, Anleitungen, Beschreibungen, Protokolle

    Beispiel aus verschiedenen Textsorten:

    Zeitungsbericht (Passiv): „Gestern wurde in der Innenstadt ein Fahrrad gestohlen. Der Dieb konnte nicht gefasst werden.“

    Erzählung (Aktiv): „Jemand stahl gestern mein Fahrrad! Ich rannte sofort zur Polizei, aber sie konnten den Dieb nicht fassen.“

    Typische Fehlerquellen

    Fehler 1: Falsches Hilfsverb

    • Falsch: Das Auto ist repariert werden.
    • Richtig: Das Auto ist repariert worden.

    Fehler 2: Verwechslung von Vorgangs- und Zustandspassiv

    • Vorgangspassiv: Das Fenster wird geschlossen. (Vorgang)
    • Zustandspassiv: Das Fenster ist geschlossen. (Zustand)

    Fehler 3: Passiv bei Verben ohne Akkusativobjekt

    • Falsch: Ich wurde geholfen.
    • Richtig: Mir wurde geholfen. (unpersönliches Passiv)

    Fehler 4: Fehlende Umstellung bei der Umformung

    • Falsch: Der Lehrer wird die Tests korrigiert.
    • Richtig: Die Tests werden vom Lehrer korrigiert.

    Unterrichtsmaterial vom Kohl-Verlag

    Der Kohl-Verlag bietet Ihnen umfassende Materialien zum Thema Aktiv und Passiv:

    • Systematische Einführung – Schritt-für-Schritt-Erklärungen
    • Übungen zu allen Zeitformen – Präsens bis Futur II
    • Umformungsübungen – Aktiv ↔ Passiv
    • Vorgangs- und Zustandspassiv – Unterscheidung und Anwendung
    • Textarbeit – Passiv in verschiedenen Textsorten erkennen
    • Differenzierte Materialien – Für verschiedene Leistungsniveaus
    • Tests und Lernkontrollen – Zur Überprüfung des Lernerfolgs

    Alle Materialien sind sofort einsetzbar, lehrplankonform und in der Praxis erprobt.

    Mein Fazit

    Aktiv und Passiv gehören zu den Grammatikthemen, bei denen Schüler oft länger brauchen, bis sie sicher werden. Die Umformungen sind am Anfang verwirrend, und die vielen verschiedenen Zeitformen im Passiv überfordern schnell. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilft, mit ganz konkreten, lebensnahen Beispielen zu arbeiten und die Regeln Schritt für Schritt aufzubauen. Besonders wichtig ist es, den Schülern zu vermitteln, wann man welche Form verwendet – das macht die Grammatik plötzlich sinnvoll statt abstrakt. Gute Arbeitsblätter mit klaren Strukturen und vielen Übungen sind hier Gold wert, weil die Schüler das Thema nur durch Wiederholung wirklich verinnerlichen. Wenn die Basics sitzen, macht es dann sogar Spaß, mit Aktiv und Passiv zu spielen und Texte gezielt umzuformulieren.

    Nina Bergmann

    Redakteur/in

    Kohls Kostprobe

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