Arbeitsblätter zum Thema Aufsatz schreiben

Aufsatz schreiben im Deutschunterricht

Nina Bergmann

Veröffentlicht am 10.12.2025

Zuletzt atkualisiert am 10.12.2025

    Das Schreiben von Aufsätzen gehört zu den zentralen Kompetenzen im Deutschunterricht – von der Grundschule bis zum Abitur. Ob Bildergeschichte, Nacherzählung, Bericht, Erörterung oder Interpretation: Aufsätze begleiten Schüler durch ihre gesamte Schullaufbahn und bereiten sie auf wissenschaftliches Arbeiten, Beruf und Studium vor. Doch das Verfassen eines gut strukturierten, sprachlich ansprechenden und inhaltlich überzeugenden Aufsatzes ist eine komplexe Fähigkeit, die systematisch erlernt werden muss. Genau hier setzen die Unterrichtsmaterialien des Kohl-Verlags an: Sie bieten praxiserprobte Kopiervorlagen, die Schülern helfen, Schritt für Schritt bessere Texte zu schreiben, und Lehrern die Vorbereitung erleichtern.

    Lehrplanbezug: Warum „Aufsatz schreiben“ im Deutschunterricht?

    Die Fähigkeit, Texte verschiedener Genres zu verfassen, ist eine der vier Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts („Schreiben“). Der Lehrplan sieht vor, dass Schüler lernen, Texte zu planen, zu schreiben, zu überarbeiten und zu reflektieren. Dabei geht es nicht nur um die Anwendung von Rechtschreibung und Grammatik, sondern vor allem um:

    • Textsortenspezifisches Schreiben: Schüler sollen die Merkmale verschiedener Textsorten kennen und anwenden können (erzählende, informierende, argumentierende Texte).
    • Strukturierung und Gliederung: Die Fähigkeit, Gedanken logisch zu ordnen, Einleitung-Hauptteil-Schluss zu gestalten und roten Fäden zu entwickeln.
    • Adressaten- und Situationsbezug: Texte sollen dem Zweck und der Zielgruppe angemessen sein.
    • Sprachliche Gestaltung: Wortschatz, Satzbau, Stilmittel und sprachliche Präzision sollen bewusst eingesetzt werden.
    • Schreibprozess: Planen, Formulieren, Überarbeiten – der gesamte Prozess des Schreibens soll reflektiert werden.

    Diese Kompetenzen sind nicht nur für den Deutschunterricht relevant, sondern prägen alle Schulfächer und das spätere Leben. Wer gelernt hat, seine Gedanken klar zu formulieren, überzeugend zu argumentieren und strukturiert zu schreiben, ist besser auf Studium, Beruf und gesellschaftliche Teilhabe vorbereitet.

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    Die Entwicklung der Aufsatzkompetenz: Von der Grundschule bis zum Abitur

    Grundschule (Klasse 1-4): Die ersten Schreibversuche

    In der Grundschule beginnt die Aufsatzerziehung behutsam: Zunächst steht das Erzählen im Mittelpunkt. Kinder lernen, mündlich erlebte Geschichten zu berichten, bevor sie diese verschriftlichen. Die ersten Aufsatzformen sind:

    • Bildergeschichten (Klasse 2-4): Kinder erzählen anhand von Bildfolgen Geschichten und lernen dabei, chronologisch zu erzählen, Spannung aufzubauen und passende Adjektive zu verwenden.
    • Reizwortgeschichten (Klasse 3-4): Vorgegebene Wörter müssen in eine zusammenhängende Geschichte eingebaut werden – das fördert Kreativität und Fantasie.
    • Erlebniserzählungen (Klasse 3-4): Persönliche Erlebnisse werden verschriftlicht, dabei lernen Kinder, ihre Gefühle auszudrücken und lebendige Sprache zu verwenden.
    • Nacherzählungen (Klasse 3-4): Gehörte oder gelesene Geschichten werden mit eigenen Worten wiedergegeben – eine wichtige Übung für Textverständnis.
    • Vorgangsbeschreibungen (Klasse 3-4): Sachliche Beschreibungen von Abläufen (z.B. Rezepte, Bastelanleitungen) vermitteln präzises, sachliches Schreiben.
    • Personen- und Gegenstandsbeschreibungen (Klasse 3-4): Hier lernen Kinder, genau zu beobachten und detailliert zu beschreiben.

    In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass Kinder Freude am Schreiben entwickeln und ihre Kreativität entfalten können. Gleichzeitig werden erste formale Kriterien eingeführt: Überschrift, Absätze, Einleitung und Schluss.

    Sekundarstufe I (Klasse 5-10): Systematischer Kompetenzaufbau

    In der Sekundarstufe I wird die Aufsatzausbildung systematischer und differenzierter:

    Klasse 5-6: Grundlegende Textsorten

    • Erzählende Texte: Fantasiegeschichten, Fortsetzungsgeschichten, Erlebnisberichte mit bewusster Gestaltung von Spannungsbogen, direkter Rede und Erzählperspektive
    • Beschreibende Texte: Personen-, Tier-, Gegenstandsbeschreibungen mit präziser Wortwahl und klarer Gliederung
    • Berichte: Sachliche Darstellung von Ereignissen nach den W-Fragen, Unterscheidung von Bericht und Erzählung
    • Märchen, Fabeln, Sagen: Kennenlernen literarischer Kleinformen, Erkennen von Merkmalen, eigenes Verfassen nach Mustern

    Klasse 7-8: Argumentative und analytische Texte

    • Inhaltsangaben: Objektive Wiedergabe von Texten in eigenen Worten, Tempuswechsel, indirekte Rede
    • Stellungnahmen: Eigene Meinung begründet darlegen, Pro- und Contra-Argumente sammeln
    • Protokolle: Sachliche Dokumentation von Sitzungen oder Experimenten
    • Charakterisierungen: Literarische Figuren analysieren und beschreiben
    • Textgebundene Erörterungen: Auseinandersetzung mit fremden Texten, Argumentationsstrukturen erkennen

    Klasse 9-10: Komplexe Textformen

    • Freie Erörterung: Dialektische oder lineare Erörterung mit These, Argumenten, Beispielen, Schlussfolgerung
    • Interpretationen: Gedichte, Kurzgeschichten, Dramenszenen analysieren und deuten
    • Sachtextanalyse: Argumentationsstruktur, rhetorische Mittel, Intention des Autors herausarbeiten
    • Kreatives Schreiben: Perspektivwechsel, innere Monologe, alternative Handlungsverläufe

    In dieser Phase kommt es darauf an, dass Schüler lernen, zwischen verschiedenen Textsorten zu unterscheiden, die jeweiligen Anforderungen zu erfüllen und ihre Texte selbstständig zu überarbeiten.

    Sekundarstufe II (Klasse 11-13): Wissenschaftspropädeutik

    In der Oberstufe steht die Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten im Vordergrund:

    • Interpretationsaufsätze: Umfassende Analyse und Deutung literarischer Texte unter Einbezug von literaturgeschichtlichem Kontext
    • Textanalyse und Texterörterung: Analytisches und argumentatives Schreiben auf hohem Niveau
    • Materialgestütztes Schreiben: Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenführen, bewerten und in eigene Argumentation einbauen
    • Essay: Freiere Form des argumentativen Schreibens mit persönlicher Note
    • Facharbeiten: Eigenständige wissenschaftliche Arbeit mit Quellenarbeit, Zitation, Gliederung

    Warum ist das Aufsatzschreiben so wichtig?

    1. Grundlage für alle Fächer

    Schreibkompetenz ist fächerübergreifend relevant: In Geschichte müssen Quellenanalysen verfasst werden, in den Naturwissenschaften Versuchsprotokolle, in Politik Erörterungen gesellschaftlicher Fragen. Wer gelernt hat, strukturiert zu schreiben, hat in allen Fächern Vorteile.

    2. Denken und Schreiben sind verbunden

    Schreiben ist nicht nur die Verschriftlichung von Gedanken, sondern ein Denkprozess. Beim Formulieren klären sich Gedanken, Zusammenhänge werden deutlich, Argumente werden geschärft. Schreiben fördert also kognitives Lernen.

    3. Kommunikationsfähigkeit

    In Beruf und Alltag müssen wir ständig schriftlich kommunizieren: E-Mails, Berichte, Anträge, Bewerbungen. Wer gelernt hat, adressatengerecht und situationsangemessen zu schreiben, ist kommunikativ kompetenter.

    4. Persönlichkeitsentwicklung

    Kreatives Schreiben ermöglicht Selbstausdruck, die Verarbeitung von Erlebnissen und die Entwicklung der eigenen Stimme. Argumentatives Schreiben fördert kritisches Denken und die Fähigkeit, eigene Standpunkte zu reflektieren.

    5. Prüfungsrelevanz

    Von der Grundschule bis zum Abitur sind Aufsätze ein zentrales Prüfungsformat. Wer die verschiedenen Textsorten beherrscht, ist für Klassenarbeiten, Abschlussprüfungen und das Abitur gut vorbereitet.

    Methoden und Strategien des Aufsatzunterrichts

    Der Schreibprozess

    Moderner Aufsatzunterricht orientiert sich am Prozessmodell des Schreibens, das folgende Phasen umfasst:

    1. Planen: Ideen sammeln (Brainstorming, Mindmapping, Cluster), Stichpunkte notieren, Gliederung erstellen
    2. Formulieren: Rohfassung schreiben, ohne sofort auf Fehler zu achten („Schreibfluss“)
    3. Überarbeiten: Text kritisch lesen, Inhalt prüfen (roter Faden, Argumentation), sprachliche Überarbeitung (Satzbau, Wortschatz), Rechtschreibung und Zeichensetzung korrigieren
    4. Präsentieren: Endfassung erstellen, ggf. vorlesen oder veröffentlichen

    Diese Phasen sollten im Unterricht explizit thematisiert und geübt werden. Viele Schüler haben Schwierigkeiten, weil sie alle Phasen gleichzeitig bewältigen wollen. Die Trennung der Phasen entlastet und führt zu besseren Ergebnissen.

    Schreibstrategien vermitteln

    Gute Schreiber wenden bewusst Strategien an:

    • Strukturierungsstrategien: Gliederung erstellen, Absätze setzen, Überleitungen formulieren
    • Elaborationsstrategien: Argumente ausführen, Beispiele finden, Belege anführen
    • Formulierungsstrategien: Satzanfänge variieren, treffende Verben und Adjektive wählen, Stilmittel einsetzen
    • Revisionsstrategien: Text aus Lesersicht betrachten, Checklisten nutzen, Feedback einholen

    Diese Strategien müssen explizit gelehrt und durch viele Übungen automatisiert werden.

    Schreibanlässe schaffen

    Motivation ist beim Schreiben entscheidend. Authentische Schreibanlässe helfen:

    • Schülerzeitung, Blog, Briefwechsel mit Partnerschule
    • Wettbewerbe (z.B. Schreibwettbewerbe)
    • Schreibwerkstätten, Autorenlesungen
    • Kreative Projekte (eigene Märchensammlung, Klassenbuch)
    • Reale Texte schreiben (Briefe an Politiker, Leserbriefe)

    Feedback und Bewertung

    Konstruktives Feedback ist wichtiger als rote Stifte:

    • Kriterienkataloge: Schüler wissen, worauf es ankommt (Checklisten)
    • Schreibkonferenzen: Schüler geben sich gegenseitig Feedback
    • Kompetenzorientierte Rückmeldung: Nicht nur Fehler markieren, sondern auch Gelungenes würdigen
    • Überarbeitungsmöglichkeiten: Texte dürfen verbessert und neu eingereicht werden

    Die Rolle der Arbeitsblätter im Aufsatzunterricht

    Gute Arbeitsblätter sind für den Aufsatzunterricht unverzichtbar, weil sie:

    • Strukturierte Übungseinheiten bieten: Vom Wortschatz über Satzanfänge bis zur Gliederung wird jeder Teilaspekt gezielt trainiert
    • Differenzierung ermöglichen: Verschiedene Schwierigkeitsstufen erlauben es, heterogene Klassen individuell zu fördern
    • Beispiele und Muster liefern: Schüler können sich an Vorbildtexten orientieren und Merkmale von Textsorten erkennen
    • Selbstständiges Arbeiten fördern: Mit klaren Arbeitsaufträgen können Schüler eigenständig üben
    • Schrittweises Vorgehen ermöglichen: Komplexe Aufsätze werden in Teilschritte zerlegt (erst Einleitung üben, dann Hauptteil, dann Schluss)
    • Feedback-Hilfen geben: Checklisten und Bewertungsbögen helfen Schülern, ihre Texte selbst einzuschätzen

    Die Materialien des Kohl-Verlags sind so konzipiert, dass sie den gesamten Schreibprozess begleiten: Von Ideenfindung über Formulierungshilfen bis zur Überarbeitung finden Lehrer und Schüler praxisnahe Unterstützung.

    Besondere Herausforderungen im Aufsatzunterricht

    Schreibschwache Schüler fördern

    Manche Schüler haben große Schwierigkeiten mit dem Schreiben:

    • Wortschatzprobleme: Begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten
    • Strukturierungsprobleme: Gedanken können nicht geordnet werden
    • Motivationsprobleme: Frustration durch Misserfolgserlebnisse
    • Motorische Probleme: Langsames, unleserliches Schreiben

    Für diese Schüler sind kleinschrittige Materialien mit viel Unterstützung wichtig: Wortlisten, Satzbausteine, Schreibpläne, kooperative Schreibformen (gemeinsam einen Text entwickeln). Die differenzierten Materialien des Kohl-Verlags bieten hier wertvolle Hilfe.

    DaZ-Schüler unterstützen

    Schüler mit Deutsch als Zweitsprache stehen vor besonderen Herausforderungen:

    • Grammatische Unsicherheiten
    • Begrenzter Wortschatz
    • Unkenntnis von Textsortenmermalen ihrer neuen Sprache
    • Kulturelle Unterschiede im Schreiben

    Für DaZ-Schüler sind Bildimpulse, Wortschatzsammlungen und Modelltexte besonders wichtig.

    Digitales Schreiben integrieren

    Schreiben findet heute oft digital statt. Das bietet Chancen:

    • Einfaches Überarbeiten und Umstrukturieren
    • Rechtschreibprüfung als Lernhilfe
    • Kollaboratives Schreiben (gemeinsame Dokumente)
    • Multimodale Texte (Text mit Bildern, Videos kombinieren)

    Dennoch ist handschriftliches Schreiben wichtig: Es verlangsamt den Denkprozess positiv, fördert Rechtschreibung und ist in Prüfungen gefordert.

    Mein Fazit

    Das Aufsatzschreiben ist eine Schlüsselkompetenz, die alle Bereiche des Lernens und Lebens durchdringt. Ob in der Grundschule, wo Kinder zum ersten Mal ihre Gedanken zu Papier bringen, oder in der Oberstufe, wo komplexe Interpretationen und Erörterungen verfasst werden – jede Phase erfordert gezielte Förderung und viel Übung. Als Redakteurin erlebe ich immer wieder, wie wichtig strukturierte, praxisnahe Materialien sind: Sie nehmen Lehrern die aufwändige Vorbereitung ab und geben Schülern konkrete Hilfestellungen, die sie wirklich weiterbringen.

    Nina Bergmann

    Redakteur/in

    Kohls Kostprobe

    kostenloses Unterrichtsmaterial

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