Deutsch ist mehr als ein Schulfach – es ist das Fundament für Bildung, Kommunikation und gesellschaftliche Teilhabe. Von den ersten Buchstaben in der Grundschule bis zur Analyse anspruchsvoller Literatur in der Oberstufe: Der Deutschunterricht begleitet Schüler auf ihrem gesamten Bildungsweg und vermittelt ihnen Kompetenzen, die weit über das Fach hinausgehen.
Als Lehrer wissen Sie, wie vielfältig und anspruchsvoll die Unterrichtsvorbereitung im Fach Deutsch sein kann. Der Kohl-Verlag unterstützt Sie mit praxiserprobten Arbeitsblättern, Lernwerkstätten und differenziertem Material für alle Schulformen – von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II.
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Die Geschichte des Deutschunterrichts in Deutschland
Der Deutschunterricht in seiner heutigen Form hat eine bewegte Entwicklungsgeschichte hinter sich. Lange Zeit galt Latein als die Sprache der Bildung, während die deutsche Sprache als „gemein“ und ungeeignet für die Gelehrsamkeit galt. Erst allmählich etablierte sich das Deutsche als Unterrichtssprache und eigenständiges Schulfach.
Meilensteine der Deutschdidaktik:
17. Jahrhundert: Im 17. Jahrhundert führte ein kümmerliches Dasein die deutsche Sprache, obwohl es bereits Dichter wie Martin Opitz und Andreas Gryphius gab. Die Bildung der Adeligen erfolgte weiterhin primär auf Lateinisch und Französisch.
19. Jahrhundert: Allgemeine Schulpflicht und Nationalerziehung Unter Wilhelm von Humboldt wurde das deutsche Bildungswesen grundlegend reformiert. Die allgemeine Schulpflicht wurde flächendeckend eingeführt, und mit ihr etablierte sich auch der Deutschunterricht als festes Schulfach. Friedrich Schleiermacher entwarf ein Konzept, „das Deutsche als zentrales Fach und Prinzip des gesamten Schulsystems zu konstituieren“.
Allerdings entwickelte sich der Deutschunterricht nicht zur Volksbildung im aufklärerischen Sinne, sondern wurde zum Instrument der Nationalerziehung. Die deutsche Sprache wurde zum einheitsstiftenden Nationalsymbol, und es sollten gehorsame Untertanen herangezogen werden, die dem Kaiser und dem Vaterland treu ergeben waren. Selbstständiges Denken und freier Umgang mit Sprache gehörten nicht zu den Lernzielen.
Nationalsozialismus: Ideologischer Missbrauch Im Nationalsozialismus fand diese Entwicklung ihren traurigen Höhepunkt. Der Deutschunterricht wurde vollständig instrumentalisiert. Es wurden nur noch Werke gelesen, die als „spezifisch deutsch“ galten. Autoren wie Heinrich Heine wurden aus dem Schulkanon verbannt. Literatur diente der Indoktrination, nicht der Bildung.
Nach 1945: Demokratische Neuausrichtung Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Deutschunterricht völlig neu ausgerichtet werden. Die Erziehung zur Demokratie stand fortan im Mittelpunkt. Selbstständiges Denken, kritische Auseinandersetzung mit Texten und die Entwicklung eigener Standpunkte wurden zu zentralen Bildungszielen.
Seit den 1980er Jahren: Kompetenzorientierung Besonders durch die Ergebnisse der PISA-Studie (2001) wurden die Lehrpläne erneut grundlegend überarbeitet. Der Fokus verschob sich von formaler Bildung zur funktionalen Bildung. Die Förderung von Kompetenzen (Lesekompetenz, Schreibkompetenz, Sprachkompetenz, literarische Kompetenz) steht heute im Zentrum des Deutschunterrichts.
Warum ist Deutschunterricht so wichtig?
Der Deutschunterricht ist das Kernfach jeder Schulbildung. Er vermittelt fundamentale Kompetenzen, die in allen anderen Fächern und im gesamten Leben benötigt werden.
Zentrale Bildungsziele des Deutschunterrichts:
Lesekompetenz und Textverstehen Die Fähigkeit, Texte zu verstehen, Informationen zu entnehmen und kritisch zu bewerten, ist in unserer Informationsgesellschaft unverzichtbar. Von der Bedienungsanleitung über Nachrichten bis zu wissenschaftlichen Texten – Lesekompetenz ist der Schlüssel zum Wissenserwerb.
Schreibkompetenz und schriftlicher Ausdruck Eigene Gedanken klar und strukturiert formulieren zu können, ist eine zentrale Fähigkeit für Studium, Beruf und gesellschaftliche Teilhabe. Der Deutschunterricht vermittelt, wie man Texte plant, strukturiert, verfasst und überarbeitet.
Sprechkompetenz und mündliche Kommunikation Sich mündlich angemessen ausdrücken, diskutieren, argumentieren und präsentieren zu können, sind Schlüsselqualifikationen für das gesamte Leben. Der Deutschunterricht schafft Räume für mündlichen Austausch und schult kommunikative Fähigkeiten.
Literarische Bildung und kulturelle Teilhabe Die Auseinandersetzung mit Literatur eröffnet Zugänge zu anderen Welten, Perspektiven und Zeiten. Literatur fördert Empathie, regt zum Nachdenken an und ist Teil unseres kulturellen Erbes. Literarische Bildung ermöglicht es, am kulturellen Diskurs der Gesellschaft teilzuhaben.
Sprachreflexion und Sprachbewusstsein Das Nachdenken über Sprache, ihre Strukturen, ihren Wandel und ihre Wirkung fördert ein bewusstes und reflektiertes Sprachhandeln. Schüler lernen, Sprache als Werkzeug zu verstehen und gezielt einzusetzen.
Medienkompetenz In einer zunehmend digitalisierten Welt ist der kompetente Umgang mit verschiedenen Medien unverzichtbar. Der Deutschunterricht vermittelt, wie man Medien kritisch nutzt, Quellen bewertet und medial vermittelte Inhalte hinterfragt.
Demokratische Bildung Der Deutschunterricht fördert mündige, kritikfähige und sprachlich kompetente Bürger. Die Fähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, diese zu begründen und zu vertreten, ist Voraussetzung für demokratische Teilhabe.
Lehrplanthemen im Deutschunterricht
Die Lehrpläne der Bundesländer sind unterschiedlich gestaltet, folgen jedoch gemeinsamen Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK). Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Themenbereiche nach Klassenstufen:
Grundschule (Klasse 1-4): Schriftspracherwerb und erste Texterfahrungen
In der Grundschule steht der Erwerb der Schriftsprache im Mittelpunkt. Lesen und Schreiben lernen bildet die Basis für alle weitere Bildung.
Typische Themen:
- Buchstaben und Laute kennenlernen
- Lesen lernen: von ersten Wörtern zu zusammenhängenden Texten
- Schreiben lernen: Druckschrift, später Schreibschrift
- Rechtschreibung: erste Rechtschreibregeln und Rechtschreibstrategien
- Erste Texte verfassen: Bildergeschichten, kleine Erlebniserzählungen
- Gedichte und Reime
- Vorlesen und Zuhören
- Erste Begegnung mit Kinderliteratur
- Wortarten kennenlernen (Nomen, Verben, Adjektive)
- Satzzeichen und Satzbau
Sekundarstufe I (Klasse 5-10): Systematischer Kompetenzaufbau
Ab der 5. Klasse wird der Deutschunterricht systematischer und differenzierter. Die vier Kompetenzbereiche (Lesen, Schreiben, Sprechen/Zuhören, Sprachreflexion) werden kontinuierlich ausgebaut.
Klasse 5-6:
- Erzählen und Nacherzählen
- Beschreiben (Personen, Gegenstände, Vorgänge, Wege)
- Lesen und Verstehen von Kinder- und Jugendbüchern
- Gedichte lesen und vortragen
- Rechtschreibung und Zeichensetzung systematisieren
- Wortarten und Satzglieder bestimmen
- Umgang mit Wörterbüchern und Nachschlagewerken
- Erste Referate und Präsentationen
- Kreatives Schreiben
Klasse 7-8:
- Inhaltsangabe und Zusammenfassung
- Berichten und informieren
- Argumentieren: Begründete Stellungnahme
- Sachtexte erschließen
- Balladen und Kurzgeschichten
- Rechtschreibung und Grammatik vertiefen
- Zeitformen und Modalität
- Aktiv und Passiv
- Bewerbung schreiben
- Buchvorstellungen
Klasse 9-10:
- Interpretation literarischer Texte (Kurzgeschichten, Novellen, Dramen)
- Textgebundene Erörterung
- Freie Erörterung (linear und dialektisch)
- Analyse von Sachtexten
- Literaturepochen kennenlernen (z.B. Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik)
- Referate und Präsentationen mit Medieneinsatz
- Bewerbungstraining und formelle Schreiben
- Sprachwandel und Sprachvarietäten
- Jugendsprache und Fachsprache
- Vorbereitung auf Abschlussprüfungen
Sekundarstufe II (Klasse 11-13): Literaturwissenschaftliche Vertiefung
In der Oberstufe werden literaturwissenschaftliche und sprachwissenschaftliche Inhalte vertieft behandelt. Der Unterricht wird wissenschaftspropädeutisch und bereitet auf das Studium vor.
Zentrale Themenbereiche:
- Literaturgeschichte: Von der Aufklärung bis zur Gegenwartsliteratur
- Gattungen: Epik, Lyrik, Dramatik
- Textanalyse und Interpretation
- Erörterung komplexer Sachverhalte
- Materialgestütztes Schreiben
- Sprachwissenschaft: Spracherwerbstheorien, Kommunikationsmodelle
- Sprachkritik und Sprachskepsis
- Medientheorie und Medienanalyse
- Rhetorische Stilmittel und Argumentationsstrategien
- Abiturrelevante Pflichtlektüren
Die Rolle von Arbeitsblättern im Deutschunterricht
Arbeitsblätter sind unverzichtbare Werkzeuge für einen erfolgreichen Deutschunterricht. Sie erfüllen vielfältige didaktische Funktionen:
Übung und Festigung Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung erfordern kontinuierliche Übung. Arbeitsblätter bieten strukturierte Übungsformate, die individuell bearbeitet werden können und sofortige Rückmeldung durch Lösungsblätter ermöglichen.
Differenzierung und Individualisierung Heterogene Lerngruppen erfordern differenzierte Materialien. Arbeitsblätter in verschiedenen Schwierigkeitsstufen ermöglichen es, alle Schüler ihrem Leistungsniveau entsprechend zu fördern und zu fordern.
Strukturierung komplexer Inhalte Textanalyse, Interpretationsaufsatz oder Erörterung – viele Aufgabenformate im Deutschunterricht sind komplex. Arbeitsblätter mit schrittweisen Anleitungen, Checklisten und Strukturierungshilfen unterstützen Schüler beim systematischen Vorgehen.
Selbstständiges Arbeiten fördern Arbeitsblätter ermöglichen eigenständiges Lernen. Schüler können in ihrem eigenen Tempo arbeiten, Inhalte wiederholen und durch Selbstkontrolle ihren Lernfortschritt überprüfen.
Texterschließung systematisieren Bei der Arbeit mit literarischen und Sachtexten helfen Arbeitsblätter, systematisch vorzugehen: vom ersten Leseeindruck über die detaillierte Analyse bis zur Interpretation. Leitfragen und Analysebögen strukturieren den Erschließungsprozess.
Wortschatz erweitern Wortschatzarbeit, Bedeutungsnuancen, Stilebenen – Arbeitsblätter bieten vielfältige Übungsformate, um den Wortschatz kontinuierlich zu erweitern und sprachliche Feinheiten zu vermitteln.
Zeitersparnis in der Unterrichtsvorbereitung Fertig ausgearbeitete, lehrplankonforme Arbeitsblätter sparen wertvolle Vorbereitungszeit. Lehrer können sich auf die Unterrichtsgestaltung und individuelle Förderung konzentrieren, statt aufwendig Material zu erstellen.
Kompetenzen im Deutschunterricht
Die Bildungsstandards für das Fach Deutsch definieren vier zentrale Kompetenzbereiche, die im Unterricht entwickelt werden sollen:
1. Sprechen und Zuhören Schüler können sich mündlich situationsangemessen, adressatengerecht und verständlich ausdrücken. Sie beherrschen verschiedene Gesprächsformen, können aktiv zuhören und konstruktiv an Diskussionen teilnehmen. Sie präsentieren Arbeitsergebnisse und setzen dabei Medien gezielt ein.
2. Schreiben Schüler können Texte planen, schreiben und überarbeiten. Sie beherrschen verschiedene Textformen (erzählen, berichten, beschreiben, argumentieren, analysieren, interpretieren) und können ihre Texte dem Schreibziel und der Textsorte entsprechend gestalten. Sie wenden Rechtschreibstrategien an und nutzen Nachschlagewerke.
3. Lesen – mit Texten und Medien umgehen Schüler verfügen über grundlegende Lesestrategien und können Texte verstehen, nutzen und bewerten. Sie erschließen literarische Texte und setzen sich mit ihnen auseinander. Sie unterscheiden zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten und können verschiedene Medien nutzen und kritisch reflektieren.
4. Sprache und Sprachgebrauch untersuchen Schüler verfügen über grundlegende sprachliche Strukturen und Begriffe. Sie können Sprache als Mittel der Verständigung und Gestaltung untersuchen und reflektieren. Sie erkennen Zusammenhänge zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit und können Sprache situationsangemessen, adressatengerecht und sachbezogen einsetzen.
Besondere Herausforderungen im Deutschunterricht heute
Der Deutschunterricht steht vor besonderen Herausforderungen:
Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Viele Schüler wachsen mehrsprachig auf oder lernen Deutsch als Zweitsprache. Der Deutschunterricht muss diese Vielfalt berücksichtigen und allen Schülern Zugänge zur Bildungssprache ermöglichen. Sprachförderung ist eine Querschnittsaufgabe, die alle Fächer betrifft, im Deutschunterricht aber besonders zentral ist.
Lesekompetenz und Lesemotivation Für viele Schüler ist das Lesen fremd geworden. Digitale Medien konkurrieren mit dem Buch um Aufmerksamkeit. Der Deutschunterricht muss Lesemotivation wecken und Lesekompetenzen systematisch fördern, um allen Schülern Teilhabe an Bildung zu ermöglichen.
Digitalisierung und Medienkompetenz Soziale Medien, Fake News, digitale Kommunikation – der Deutschunterricht muss Schüler auf eine digitalisierte Welt vorbereiten. Medienkompetenz, Quellenkritik und reflektierter Umgang mit digitalen Texten sind heute unverzichtbare Bildungsziele.
Unterrichtsmaterial vom Kohl-Verlag
Der Kohl-Verlag bietet Ihnen eine umfassende Auswahl an Deutschmaterialien für alle Schulformen und Klassenstufen. Von der Grundschule bis zum Abitur finden Sie bei uns:
- Lernwerkstätten zu allen zentralen Deutschthemen
- Differenzierte Arbeitsblätter für heterogene Lerngruppen
- Rechtschreibtraining und Grammatikübungen
- Aufsatzerziehung und Schreibtraining
- Literaturwerkstätten zu klassischen und modernen Werken
- Leseförderung und Texterschließung
- DaZ-Material für Deutsch als Zweitsprache
- Stationenlernen für selbstständiges Arbeiten
- Prüfungsvorbereitung für Abschlussklassen
Alle Materialien sind sofort einsetzbar, lehrplankonform und in der Praxis erprobt. Sparen Sie Zeit bei der Vorbereitung und profitieren Sie von unserem jahrzehntelangen Know-how im Bereich Unterrichtsmaterialien.
Beliebte Deutschthemen im Kohl-Verlag:
- Aufsatztraining – Vom Erzählen zur Erörterung
- Rechtschreibung und Zeichensetzung – Systematisches Training
- Grammatik – Wortarten, Satzglieder, Zeiten
- Lesekompetenz – Lesestrategien und Texterschließung
- Literaturwerkstätten – Klassiker und Gegenwartsliteratur
- Gedichte und Balladen – Lyrik verstehen und gestalten
- Sachtexte analysieren – Informationen entnehmen und bewerten
- Argumentieren und Erörtern – Standpunkte entwickeln und begründen
- DaZ-Materialien – Deutsch als Zweitsprache
- Bildergeschichten – Kreatives Schreiben fördern




































